ver.di MdL@home bei Herrn Wolf (CDU)
ver.di-Mitglieder der BGBW-Einrichtung Rottweil waren im Gespräch mit Herrn Wolf MdL, Justizminister a.D. im Wahlkreisbüro in Tuttlingen. Die Kolleginnen und Kollegen schilderten anhand konketen Fällen aus der Praxis, wie sich die Arbeit in den letzten Jahren durch das strukturelle Finanzdefizit aber auch durch neue, durchaus sinnvolle Aufgaben, aber ohne Personalausgleich verändert hat und wie sich dies auf die Qualität der Betreuung der Klienten auswirken kann.
Die Bewährungs- und Gerichtshilfe wurde 2017 nach einer Phase der Privatisierung wieder verstaatlicht. Seit dem werden die Aufgaben in einer Anstalt des öffentlichen Rechts „Bewährungs- und Gerichtshilfe Baden-Württemberg“ erledigt. Ein Schritt den ver.di begrüßte.
Nach nun fünf Jahren müssen wir allerdings konstatieren, dass die BGBW mit ihrer Finanzausstattung in eine ungute Schieflage zu geraten droht. Dies hat zur Folge, dass die beschäftigten Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer auf einen Betreuungsschlüssel zusteuern, der eine starke und damit ungesunde Arbeitsverdichtung bedeutet, der aber auch die angestrebte Betreuungsqualität nicht mehr erreichen lässt. Dies kann weder im Sinne des Landes, der Gesellschaft auch nicht der Klienten und der Beschäftigten sein.
Dies beeindruckte Herrn Wolf. Er sagte zu Kontakt mit Justizministerin Gentges (CDU) aufzunehmen und die Problematik auch innerhalb der CDU Landtagsfraktion anzusprechen. Er sieht Möglichkeiten für die Beratungen zum anstehenden Doppelhaushalt 2023/2024. Skeptisch ist er für 2022. Hier vermutet er, dass es zu keinen Entlastungen kommen wird.
Herr Wolf vereinbarte weiter mit den ver.di-Kolleg*innen im Gespräch zu bleiben.